Kunst im PKC

Ein weiteres Mal in diesem Schuljahr führte die Viertklässler der Weg ins PKC. Dieses Mal, um dort zwei besondere Kunststunden zu erleben.

An beiden Wänden der ehemaligen Synage hingen Drucke und Radierungen, die sich mit dem Leben von Adolf Hermann beschäftigten. Interessiert und ohne Scheu schauten sich die Kinder zunächst alle Kunstwerke an. Danach stellten sie sich bewusst zu einem Bild, zu dem sie Fragen hatten oder das für sie besonders war.

Elias Weinberger, Masterstudent an der Filmakademie Ludwigsburg, ging dann mit den Kindern ins Gespräch. Dadurch dass er bei der Entstehung der Kunstwerke beteiligt war, konnte er aus erster Hand informieren und besondere Einblicke geben. So erfuhren die Kinder nicht nur einiges über Bildkomposition, sondern auch welche Gefühle dadurch erzeugt werden können.

Die Viertklässler machten sich in den einzelnen Bildern sehend auf die Suche nach Kontrasten und verstanden zusehends: Manche Bilder enthielten viel schwarz und wenig weiß. So zum Beispiel das Bild, als Adolf als jüdisches Kind von der Schule ausgeschlossen wurde. Traurig. Gemein. Adolf, wie er über viele Hügel hinweg, als kleine Figur in großer Landschaft, in die falsche Richtung lief. Bewegend. Rätselhaft das Bild am Ende der chronologischen Hängung: Zwei verschiedene Darstellungen in einem Bild, da es zwei verschiedene Quellen und Aussagen über das Sterben von Adolf Hermann gab. Wie kann das sein? Man stirbt doch nur einmal.

Bereits von früheren Lerngängen ins PKC und dem Besuch seines Elternhauses kannten die Kinder Adolf Hermann, den jungen Freudentäler Juden. Durch die ausgestellten Kunstwerke konnten sie seinem Leben erneut und anders nachspüren.

Von besonderem Interesse war auch das Hakenkreuz. Wieso war das überhaupt zu sehen? Wieso durfte es überhaupt gezeigt werden? Spannende Fragen auf die Herr Volz Antworten wusste.

Mit reichlich Hintergrundwissen und von den Kunstwerken angeregt, begaben sich die Kinder nun selbst ans Werk. Aus dem vielfältigen Materialfundus konnten sie auswählen, was sie für ihr Gefühls-Bild brauchten: Kopien der ihnen bekannten Fotografien von Adolf und seiner Familie, Kopien der Kunstwerke, bunte Papiere und masking tapes. Nach anfänglichem Zögern gelang es jedem Kind, eine eigene Collage zu beginnen. Leider viel zu früh, hieß es aufzuhören. Doch der Schaffensprozess konnte später in der Schule noch fortgeführt und das Bild fertiggestellt werden.

Pressestimmen

Siehe dazu auch den Pressebericht im evangelischen Gemeindeblatt für Württemberg 13/2023

Artikel Ev Gemeindeblatt

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