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Jeder spricht mit den Augen und dem Rest des Körpers    

Als Gesunde Schule sehen wir einen großen Auftrag in der Prävention. Der Selbstbehauptungskurs gehört seit 3 Jahren fest dazu. Alle Kinder der beiden 2. und 3. Klassen nahmen auch dieses Jahr wieder daran teil. 

An mehreren aufeinanderfolgenden Freitagen und Montagen vor den Herbstferien übten die Kinder jeweils bis zu zwei Stunden ganz praktisch, eigenen Gefühlen zu vertrauen, verbale und nonverbale Signale des Gegenübers zu beobachten und anderen eine Hilfe sein zu können.

Anfangs führte Frau Micko als Gewaltpräventionstrainerin wichtige japanische Begriffe ein. Sie dienten als Kommandos und gleichzeitig als Grußformen in diesem Kurs: Hajime! = Anfangen! und Yame! = Aufhören!  Sehr ernsthaft begrüßten und verabschiedeten die Schüler vor jedem Kurs die Sporthalle und das Gegenüber, welches für viele Partnerübungen immer wieder wechselte. Mit einer positiven Lernhaltung und großem Interesse starteten dann die meisten Kinder mit den Übungen.             

Im Training mit Frau Micko gingen die Kinder in vielen Interaktionsspielen folgenden Gedanken nach: Wie kann ich andere Kinder und Erwachsene genau beobachten? Was sagt mein Bauchgefühl? Wie muss ich STOPP sagen, damit mein Stopp wirksam ist?  Wie gut funktioniert STOPP im „echten Leben“? Wie kann ich weggehen, wenn z.B. in der Klasse oder auf dem Schulhof Konflikte entstehen, die ich nicht lösen kann? Kann ich auch als Dritter helfen, wenn jemand aus meiner Klasse in einer unschönen Situation steckt? Macht es mich schwach, wenn ich aus einer Situation weggehe? 

Viele wirksame Spiele, wie A-Fange, Kommandospiele, Seilziehen enthielten Inhalte, die Vertrauen benötigten und auch sensibel für die eigenen Grenzen machten. Nach jeder Übung gab es genügend Zeit, eigene Erfahrungen und Beobachtungen im Plenum äußern zu können. Viele Kinder bemerkten, dass jeder für dieselbe Situation auch ganz andere Empfindungen und Wörter findet und jedes Gefühl gleich viel wert ist.

Unsere Grundschulkinder haben wichtige Impulse bekommen, nonverbale Signale zu „lesen“, zu verstehen und angemessen zu handeln – nicht zuletzt auf sich und ihr Gegenüber aufzupassen. Jeder ist es wert!

Herzlichen Dank an Frau Micko für das intensive und vertrauensvolle Training!

 

Tilda